Griechisch-Türkisch-Kölsch

Kein Konzert ̶ ein Kulturaustausch auf mehreren Ebenen mit Gindiki, Melos und Aynur 3k.

Es ist das perfekte Biergartenwetter an diesem Sonntag, den 27. März 2022. Auch in der Alteburg in der Kölner Südstadt sind alle Tische belegt, nach wochenlanger Zurückhaltung freuen sich die Menschen über Begegnungen und Gespräche. Aus dem Veranstaltungssaal dringen hier quäkende Klänge, eine Ecke des Hofes füllt sich mit gut gelaunten Frauen in Blue-Jeans und weißer Bluse, andere drapieren sich Blumenkränze im Haar. Etwas ist im Gange. Neugierige Kinder posaunen es laut heraus, im Saal wird ein Dudelsack gespielt. Kein gewöhnlicher, sondern eine Tsamboúna, ein traditioneller griechischer Dudelsack und neben der Laute, eines der wichtigen Instrumente der Band Gindiki.

Die POP, der Kultur- und Städtepartnerverein Köln-Thessaloniki hat eingeladen, zu Musik, Tanz und Gesang. Es ist wie das Anknüpfen an vergangene Zeiten, eine ähnliche Veranstaltung mit der Band, die seit 2014 rund 1000 Konzerte gegeben hat, gab es bereits im Herbst 2019. Wie damals, untermalt die neu interpretierte, traditionelle Musik den Tanz der Gruppe Melos. Seit rund 15 Jahren praktiziert die Gruppe griechische Tänze unter Leitung von Nikos Thanos. Dank ihm kam es auch zum Auftritt des deutsch-türkischen Frauenchors Aynur 3K. Sie singen Lieder die sowohl im griechischen als auch im türkischen Tradition haben. Die gute Laune überträgt sich auf das Publikum und mit dem Auszug des Chors gibt es kein Halten. Menschen füllen die freie Fläche vor der Bühne, legen die Arme auf die Schultern des Nachbarn und tanzen im Kreis.

Ob deutsch, griechisch, türkisch spielt keine Rolle. Köln ist für alle Beteiligten Ausgangspunkt für ein ausgelassenes Zusammentreffen über alle Vorurteile und Grenzen hinweg. Die erfreuten, glänzenden Augen sprechen dabei Bände. Für genau diesen Austausch setzt sich die POP ein und blickt zufrieden auf diesen gelungenen Abend zurück. Veranstaltungen dieser Art werden bestimmt noch viele folgen.

(ZmL 2051)